Sonntag, 20. Juni 2010
Heimat
Nun bin ich wieder auf dem Rückweg nach Darmstadt.
Zwischendrin einen Zwischenstop in Heppenheim gemacht, um dort einen Kaffee mit einer Freundin zu trinken. Das Gespräch mit ihr veranlasst mich nun dazu ein paar Zeilen über das Thema "Heimat" zu schreiben.
Man wird geboren, nach dem Krankenhaus geht es ins Haus seiner Eltern. Das Haus, das im besten Falle für die kommenden Jahre das Zuhause sein wird. Heimat sozusagen. Irgendwann dehnt sich die Definition Heimat aus: Der umliegende Garten, die Straße, in der man wohnt, die umliegenden Straßen, der Stadtteil, die Stadt.
Ist irgendwann der Zeitpunkt gekommen an dem man das Haus der Eltern verlässt wird alles anders. Man entdeckt eine neue Art von Zuhause, sein Zuhause, nichtmehr das der Eltern.
Der oben beschriebene Ablauf startet von neuem, diesmal natürlich etwas schneller.
Zieht man in eine größere Stadt, wie es bei mir der Fall ist, bekommt man eine ganz neue Sicht auf die Größenordnungen. Man merkt, in was für einer kleinen Welt man gelebt hat.
Eine wichtige Erfahrung meiner Meinung nach. Sollte ich irgendwann ins Ausland ziehen würde sich abermals der Definitionsbereich von "Heimat" vergrößern. Dann wäre Heimat nämlich Deutschland. Das ganze könnte man jetzt noch auf unser Sonnensystem übertragen, es wäre aber im moment etwas zu hoch gegriffen.
Je weiter man sich von seiner ersten Heimats-Definition entfernt, desto entspannender werden die Aufenthalte dort, vorausgesetzt der Aufenthalt ist ein kurzer. Immer wieder zu seinen Wurzeln zurück, wichtige Freunde besuchen, wichtige Gespräche führen und dann wieder zurück in seine eigene Welt.
Diesmal grölen hier im Zug übrigens keine Fußballfans und der Schaffner brüllt auch nicht.
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